Ehemaliges Pflegeheim in Großefehn wird zu „Wohnen an't Padd" / AWO Weser-Ems investiert 3,8 Mio Euro in Gebäudeausbau / Seniorenappartements und Betreutes Wohnen
Auf gute Nachbarschaft: Schon jetzt leben Menschen mit besonderem Betreuungsbedarf Tür an Tür in einem früheren Pflegeheim der AWO am Bahnhofsplatz – das „Wohnen an't Padd" bietet fortan jedoch weitaus mehr als eine bloße altengerechte Unterstützung. Auch jüngere Erwachsene (18 bis 60 Jahre), die das Leben nicht umfänglich eigenständig bestreiten können, werden hier in einem vertrauensvollen Umfeld begleitet und im Alltag durch insbesondere auf ihre Bedürfnisse ausgerichteten Betreuungsinhalte entlastet. Dazu zählen beispielsweise gemeinsame Aktivitäten und die Vernetzung mit Vereinen.
„Endlich ist das Gebäude mit Leben gefüllt, das Herz schlägt wieder und präsentiert sich von innen wie von außen im neuen Glanz", sagt Dr. Harald Groth. Der Präsidiumsvorsitzende des AWO Bezirksverbands Weser-Ems hatte am Freitag, 7. Juli, das frisch sanierte Haus im Beisein zahlreicher Gäste aus der Gemeinde und dem Landkreis eröffnet.
Starke Nachfrage
Einige Seniorenwohnungen sowie ein Teilbereich für das Betreute Wohnen sind bereits belegt, auch die weiteren Wohnungen dürften zeitnah belegt sein, wie Groth aufgrund des großen Interesses prognostiziert. Insgesamt stehen acht Seniorenwohnungen, zwölf Wohnungen für Betreutes Wohnen sowie 13 Wohnungen für Junges Wohnen zur Verfügung.
Die AWO Weser-Ems hatte mit diesem Bedarf schon frühzeitig gerechnet, entsprechend Skizzen und Ideen „in Stein und Bein" umgesetzt. Rund zwei Jahre nahm die Realisierung des Wohnprojektes und der Umbau der früheren stationären Pflegeeinrichtung in Anspruch. Appartements und Gemeinschaftsräume wurden her- und eingerichtet, Gebäudeteile energetisch saniert, alles auf einen modernen Stand gesetzt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, findet auch Thomas Elsner, Vorsitzender des Vorstands: „Die modernen Wohnungen mit Terrassen und die Anbindung an die Hausgemeinschaft, aber auch an die Gemeinde Großefehn, bieten eine hohe Wohnqualität." Mehr noch.
Damit sich die Menschen im neuen alten Umfeld wohl und heimisch fühlen, hat das Land Niedersachsen zusätzliche Gelder für ein Quartiersmanagement bereitgestellt. Geplant sind gemeinsame Aktionen für die ältere Generation, aber auch Begegnung und Beratung für ganz Großefehn. Dazu steht das ehemalige Teezimmer nun sogar Vereinen, Gruppen und für Familienfeiern zur Verfügung. Eine Familienberatungsstelle und die Einbindung der Tafel (in Trägerschaft der Diakonie) sind weitere Standortvorteile – sehr zur Freude von Bürgermeister Erwin Adams und Landrat Olaf Meinen. Beide lobten das realisierte AWO-Projekt ausdrücklich.
AWO setzt neue Akzente in Betreuung und Pflege
Bereits vor drei Jahren hat die AWO Weser-Ems unweit dieses Wohnangebotes mit dem Wohnpark „up Fehn" (Im Hooge Brinken) neue regionale Akzente in Betreuung und Pflege gesetzt. Nur rund 400 Meter entfernt werden aktuell rund 80 Bewohnerinnen und Bewohner nach hohen Qualitätsstandards ver- und umsorgt.
„Unsere Gesellschaft weiß um die Bedürfnisse älterer Generationen und auch die Notwendigkeiten in der kindlichen Betreuung, verliert aber oftmals die Altersstufen dazwischen aus dem Blick", sagt Thore Wintermann (AWO-Vorstand Verband und Politik), „In Großefehn erreichen wir als AWO mit unseren Angeboten eine nahezu Rundum-Abdeckung in der Versorgung von Menschen mit besonderen Bedarfen – dieser Herausforderung haben wir uns gern angenommen und wollen auch künftig an weiteren Standorten ähnliche Mehrwerte schaffen."
Zum Hintergrund:
Betreutes Wohnen schafft soziale Teilhabe. Erwachsene werden in Wohnprojekten wie diesem individuell in ihren Handlungen und ihrem Empfinden gestärkt, ein weitgehend unabhängiges und somit eigenständiges Leben in Gemeinschaft wird so ermöglicht. Zwar nutzen insbesondere ältere Menschen mit unterschiedlichen Pflegebedarfen dieses Angebot, doch auch Junges Betreutes Wohnen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Letzteres wird in diesem Fall von der EU und dem Land Niedersachsen über das Programm zur Förderung des ländlichen Raums mit rund 500.000 Euro unterstützt. Weitere Zuschüsse gibt es von der Stiftung Glücksspirale in Höhe von rund 25.000 Euro. Die Gesamtkosten des AWO-Wohnprojektes belaufen sich auf etwa 3,8 Millionen Euro.