Die Bundesregierung hat ein Entlastungspaket aufgrund steigender Energie- und Lebensmittelkosten für Arbeitnehmer*innen und Familien auf den Weg gebracht. Die AWO Weser-Ems begrüßt diese Maßnahme und weist gleichzeitig daraufhin, dass die Sozialwirtschaft weiterhin unter Druck steht. „Für die sozialen Einrichtungen und Angebote ist das beschlossene Paket bei Weitem nicht ausreichend. Es bedarf jetzt kurzfristiger Hilfe, um die Versorgungssicherheit sozialer Dienstleistungen zu garantieren", erläutert der Präsidiumsvorsitzende Dr. Harald Groth.
Insbesondere dort, wo soziale Leistungen pauschal vergütet oder Preise für einen längeren Zeitraum festgelegt werden, sieht die AWO Weser-Ems existenzielle Probleme. So werden zum Beispiel die Wegepauschalen bei ambulanten Pflegediensten pauschal abgegolten. Im ländlichen Raum mit langen Fahrtstrecken sind die Wegepauschalen in der ambulanten Pflege knapp bemessen. Die aktuelle Preisdynamik an den Tankstellen bringt die Pflegedienste somit ins Wanken. Auch weitere ambulante Dienstleistungen in der Sozialpsychiatrie oder der Jugend- und Behindertenhilfe sind davon betroffen.
Deshalb fordert die AWO Weser-Ems sofortige Entlastungslösungen, die jedoch nicht zulasten der Leistungsempfänger*innen gehen dürfen. Neben kurzfristiger Hilfe, um die Versorgungssicherheit zu garantieren, wirbt Dr. Groth für ein nachhaltiges Finanzierungssystem sozialer Leistungen: „Wir müssen weg von pauschalen Vergütungsansätzen, hin zu leistungs- und kostengerechter Vergütung. Das gilt insbesondere für die ambulante Pflege."