Das AWO Altenwohnzentrum „Am Ilseplatz“ soll bis zum 31.12.2020 geschlossen werden. Die mit 25 Pflegeplätzen sehr kleine stationäre Pflegeeinrichtung kann aufgrund ihrer geringen Größe von der AWO nicht wirtschaftlich betrieben werden.
„Die Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen“, sagt der Hauptgeschäftsführer des AWO-Bezirksverbandes Weser-Ems, Thomas Elsner. „Wir haben uns lange mit dem Thema auseinandergesetzt und alle möglichen Varianten geprüft“, so Elsner. Im Mittelpunkt habe immer das Bemühen gestanden, das Haus zu erhalten. Am Ende stand aber fest: Im verschärften Wettbewerb hat das tarifgebundene Haus am Ilseplatz keine Zukunftsperspektive.
Betroffen sind 18 Mitarbeiter*innen und 25 Bewohner*innen. Den Bewohner*innen will die AWO bei der Suche nach einem neuen Heimplatz, sofern kein Platz im Carl-Zeiss-Weg zur Verfügung steht und beim Umzug unterstützen.
„Als wertegebundenes Unternehmen der Sozialwirtschaft wollen wir Schließungen soweit es geht vermeiden. Die Bevölkerung hat ein Recht auf flächendeckende und gute Versorgung mit sozialen Diensten. Am Ilseplatz können wir diesen Weg jedoch nicht länger mitgehen. Wir werden jedoch alles daran setzen, dass die Folgen für die Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen so gering wie möglich gehalten werden“, betont Harald Groth, Vorsitzender der AWO Weser-Ems. Den Mitarbeiter*innen sollen primär Arbeitsplätze im AWO-Altenwohnzentrum am Carl-Zeiss-Weg in Nordenham angeboten werden. „Wir wollen die Mitarbeiter*innen halten“, versichert Elsner. Betriebsbedingte Kündigungen seien nicht nötig.
Die geringe Größe ist nach AWO-Angaben die zentrale Ursache für die Schließung des Hauses am Ilseplatz. Bei 25 Plätzen kommen wir bei den bestehenden Rahmenbedingungen schon kaum auf eine wirtschaftliche Refinanzierung. Dazu kommt, dass der Personalstamm kaum Lücken wegen Personalausfall abdecken könne. Regelmäßig müssten Fachkräfte vom Carl-Zeiss-Weg einspringen, würden dort dann aber wiederum fehlen. Mittlerweile hätten sich dort hunderte Überstunden aufgrund dieser Situation angehäuft. „Das ist wirtschaftlich und dem Beschäftigten gegenüber nicht verantwortungsvoll und auf Dauer nicht sachgerecht“, betont Elsner.