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Ausgezeichnet: Wenn aus Distanz Nähe wird


03. September 2021

AWO Weser-Ems vergibt Engagementpreise

Über 20 Einreichungen hat der AWO Bezirksverband Weser-Ems e.V. für seinen Engagementpreis 2021 aus dem gesamten Weser-Ems Gebiet erhalten – vom Landkreis Friesland bis ins Osnabrücker Land, aus Emden, Oldenburg oder Delmenhorst haben sich Initiativen und Organisationen mit ihren Projekten beworben. Unter dem Motto „Wenn aus Distanz Nähe wird" konnten Interessierte abgeschlossene oder laufende Projekte mit Corona-Bezug und gesellschaftlicher Relevanz für den mit insgesamt 2000,- Euro dotierten Preis einreichen. Die Preisvergabe steht unter der Schirmherrschaft der Niedersächsischen Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Daniela Behrens.

Gerade alte, schwache und kranke Menschen sowie Kinder mussten während der Corona-Pandemie auf Bezugspersonen und wichtige Anlaufstellen verzichten. Ganze Bevölkerungsgruppen drohten nicht angemessen versorgt zu werden oder zu vereinsamen. Zugleich gab und gibt es eine große Welle an Hilfsangeboten: Mit Herz und Kreativität ist es den Macher*innen zahlreicher Projekte gelungen, Menschen trotz der Corona-Krise zusammenzubringen. Um diesen außergewöhnlichen gesellschaftlichen Einsatz zu würdigen, hatte die AWO Weser-Ems den Engagementpreis ins Leben gerufen.

Kurz vor dem Internationalen Tag der Wohltätigkeit am kommenden Sonntag wurden nun die Gewinner*innen ausgezeichnet. Eine Jury zusammengesetzt mit Vertreter*innen aus Bundes- und Landespolitik, von Freiwilligenagenturen und -verbänden sowie Verantwortlichen der AWO Weser-Ems hatte unter allen Einreichungen die drei Finalist*innen ausgewählt.

Die Preisvergabe fand am Donnerstag während eines Festaktes im Oldenburger Schloss statt. Neben Grußworten des Oldenburger Oberbürgermeisters Jürgen Krogmann und dem AWO Präsidiumsvorsitzenden Dr. Harald Groth richtete die stellvertretende Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, Claudia Schröder, anerkennende Worte an die anwesenden Finalist*innen. Auch Silke Nauenburg von der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen und Koordinierungsstelle für das Ehrenamt in Niedersachsen zeigte sich begeistert von der Vielfalt der eingereichten Projekte und Initiativen.

Die prämierten Projekte: digitale Angebote schaffen Nähe

Den ersten Preis haben Sabine Westerwelle und Yannik Saländer als Mit-Initiatoren einer virtuellen Selbsthilfegruppe für seelisch erkrankte Menschen entgegengenommen. Mit drei weiteren Ehrenamtlichen haben sie bereits im ersten Lockdown die Facebook-Gruppe „Psychische Erkrankungen in Zeiten von Corona" ins Leben gerufen, in der sie Betroffenen gegenseitigen Halt, Unterstützung und Austausch anbieten. Die Gruppe zählt mittlerweile über 700 Mitglieder aus der gesamten Weser-Ems Region.

Das Projekt „Coronahilfe Ostfriesland" ist eine weitere Facebook-Gruppe, die gegründet wurde, um ehrenamtliche Hilfsangebote im Raum Ostfriesland zu organisieren. So wurden beispielsweise Spenden für die Anschaffung von Tablets für Pflegeheime gesammelt, Corona-Schutzmasken genäht, der regionale Handel mit einer eigenen Website unterstützt oder ein Gabenzaun für wohnungslose und bedürftige Menschen eingerichtet. Mittlerweile umfasst diese Facebook-Gruppe über 2000 Mitglieder. Katrin de Buhr und ihr Sohn Leander von der „Coronahilfe Ostfriesland" freuten sich über den zweiten Platz, den sie sich mit den „Pedaloholics" aus Emden teilen. Dieses Projekt des zwölften Jahrgangs am Max-Windmüller-Gymnasium geht auf die Initiative von drei Oberstufenschüler*innen zurück, die seit dem Beginn der Corona-Pandemie für ältere Menschen Einkaufstouren erledigen. Die Aufträge werden dabei umweltschonend mit dem Lastenfahrrad durchgeführt. Zukünftig soll das Angebot verstetigt und mit Hilfe einer eigens dafür entwickelten App koordiniert werden. Nico König nahm die Auszeichnung stellvertretend für alle „Pedaloholics" entgegen.

Elisabeth-Frerichs-Ehrenpreis

„Bei so vielen tollen Projekten und Initiativen ist uns die Wahl nicht leicht gefallen", sagt Dr. Harald Groth, Jurymitglied und Präsidiumsvorsitzender der AWO Weser-Ems und ergänzt: „Am liebsten hätten wir alle Projekte ausgezeichnet, weil jede und jeder einzelne Beteiligte es verdient hat. Daher haben wir kurzerhand mit dem Elisabeth-Frerichs-Ehrenpreis eine weitere Auszeichnung ins Leben gerufen."

Mit diesem Sonderpreis wird das Projekt einer AWO-Gliederung lobend erwähnt: Der AWO Kreisverband Delmenhorst e.V. hat in der „Stätte der Begegnung" ein Angebot geschaffen, in dem Ehrenamtliche und Hauptamtliche gemeinsam Gesprächsangebote oder Gedächtnistraining per Telefon, Einkaufshilfen, aber auch mehrsprachige Informationen zu Corona-Maßnahmen organisiert und vermittelt haben.

„Wir sind überzeugt, dass das beeindruckende ehrenamtliche Engagement in der Weser-Ems Region auch über die Corona-Pandemie hinaus weiter bestehen bleibt und freuen uns mit unserer Auszeichnung wichtige Impulse für eine hoffnungsvolle Zukunft geschaffen zu haben", bemerkt Groth abschließend.

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