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Mehr Anerkennung und bessere Bezahlung für soziale Berufe


30. April 2020

Forderungen der AWO Weser-Ems zum 1. Mai

Erstmals seit 1949 wird es in diesem Jahr aufgrund der Corona-Krise keine öffentlichen Demonstrationen zum 1. Mai geben. Dabei hat die Corona-Pandemie Defizite innerhalb der Arbeitswelt aufgedeckt und Forderungen nach einer gerechten Entlohnung für soziale und pflegerische Berufe befeuert. Entsprechend positioniert sich die AWO Weser-Ems: „Wir setzen uns für faire und gute Arbeitsbedingungen sowie für mehr Anerkennung für soziale Berufe ein. Die Krise zeigt klar, dass soziale Berufe systemrelevant sind. Die Anerkennung, die wir in diesen Tagen erleben, müssen wir verstetigen“, so Dr. Harald Groth, Vorsitzender der AWO Weser-Ems: „Daher sind nicht nur einmalige Bonuszahlungen gefragt, sondern dauerhaft höhere Löhne, die durch eine auskömmliche Refinanzierung der Kostenträger realisiert werden müssen.“

Allgemeinverbindlicher Tarifvertrag in der Pflege
Nur so sei die gemeinwohlorientierte Sozialwirtschaft in der Lage, die erforderlichen Tarifsteigerungen abzubilden. Im Vergleich zur zentralen gesellschaftlichen Bedeutung der Branche sei die Bezahlung in vielen sozialen Berufen unterdurchschnittlich. Entsprechend engagiert sich die AWO für einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag in der Pflege und macht sich für einen einheitlichen Branchentarifvertrag Soziales stark. Gleichsam sei es aus Sicht der AWO nötig, Leih- und Zeitarbeit im sozialen Bereich eng zu begrenzen und die Rahmenbedingungen der Ausbildung weiter zu verbessern. Nur so könne dem aktuell bereits spürbaren Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Zudem ginge es darum, Arbeitsbedingungen an die veränderte Lebenswelt der Menschen anzupassen und dort wo es passt, flexible Lösungen im Sachen Arbeitszeit und Arbeitsort anzubieten.

Verbesserte Arbeitsbedingungen und Teilhabe
„Wir haben es in der Hand, eine gerechtere Arbeitsgesellschaft zu gestalten, die Teilhabe bietet und in der die Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf gegeben ist“, stellt Groth klar und ergänzt: „Dazu gehört gesellschaftliche Lohngerechtigkeit genauso wie die Öffnung für innovative Rahmenbedingungen der Arbeit.“

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