Kreyenbrück: Kaffeekränzchen und Workshops vor der Bundestagswahl
OLDENBURG. In den vergangenen Wochen hat die AWO Weser-Ems in Oldenburg mehrere Aktionen zur Bundestagswahl auf die Beine gestellt – darunter Workshops gegen Stammtischparolen oder auch Kaffeekränzchen zum intensiven Austausch über Parteien und Wahlversprechen. An diesem Freitag gab es nun noch eine „Kuscheltier-Parade" im Zentrum des Oldenburger Ortsteils Kreyenbrück.
„Mehr Plüsch, weniger Populismus", „Bei der Wahl auch an die Kleinen denken!", „Zeig Herz, keinen Hass", war dort auf Mini-Plakaten von bunten Lamas, glitzernden Pinguinen und allerlei anderen Kuscheltieren zu lesen. Diese Spenden von AWO-Mitarbeiter*innen werden im Anschluss an die Aktion gewaschen und dann an Kinder in den AWO Migrationsberatungsstellen oder Kitas ausgegeben. „Wir wollen mit dieser Aktion kreativ auf unsere Demokratie aufmerksam machen", sagt Organisatorin und AWO Verbandsreferentin Katharina Garves, „die Kuscheltiere stehen einerseits für all die unterschiedlichen Charaktere darin, andererseits aber auch für die wohl wichtigste Zielgruppe bei der kommenden Wahl und deren Bedarfe wie Bedürfnisse". Sprich: Wie sieht eine familien- und kinderfreundliche Gesellschaft aus? Wie werden Kinder bedarfsgerecht gefördert, wie können sie gerecht und diskriminierungsfrei leben? „Bei dieser Wahl sollte über allem stehen, wie wir die Gegenwart, aber auch die Zukunft unserer Kinder ausgestalten wollen."
Fragen wie diese wurden unter anderem in einer politischen AWO Runde unter Kolleg*innen im Elisabeth-Frerichs-Haus teils sehr emotional, aber eben auch respektvoll erörtert. „Für uns als AWO ist diese Bundestagswahl eine ganz wichtige – aber auch für all die Menschen, die wir vertreten, für die wir unsere Stimme erheben: Kinder, Ältere, Geflüchtete, Menschen mit Behinderungen und deren Angehörige, aber auch viele weitere", so Thore Wintermann (Vorstand Verband und Politik), „daher ist es so wichtig, dass man sich nicht von populistischem Geschrei und vielleicht auch gemachten Konflikten beeinflussen lässt – und sein demokratisches Recht zur Wahl nutzt."
Dass unsere Demokratie fragil ist und andere Meinungen fern politischer Parteien nicht immer akzeptiert werden, zeigte sich auch unter Woche auf dem Grundstück der AWO – hier wurde eine Hartschaumplatte mit einem neutralen Aufruf zur Wahl zerstört. Die Ironie: „Die Ungleichheit im Land wächst und die Demokratie ist aktiv bedroht", heißt es auf dem zerstörten Schild.
Schon mal vormerken: Das nächste Argumentationstraining gegen Stammtischparolen für Jugendliche und junge Erwachsene gibt es beim und mit dem Jugendwerk der AWO Weser-Ems am 1. März. Dieses dient einerseits zum Austausch über Herausforderungen in solchen Gesprächen, aber auch praktische Techniken für schlagfertige Reaktionen und – besonders wichtig – einen geschützten Raum zum Üben und Ausprobieren. Für Redaktionen: Sie erhalten dazu in der kommenden Woche weitere Informationen! Sollten Sie zur Berichterstattung teilnehmen wollen, melden Sie sich bitte gern.
WEITERE INFORMATIONEN ZUM THEMA
Der AWO Bezirksverband Weser-Ems ...
... bietet mit seinen weit über 4100 Mitarbeitenden zwischen Nordsee und Osnabrücker Land soziale Dienstleistungen in rund 80 Einrichtungen rund um Pflege, Kinderbetreuung, psychosoziale Teilhabe und Beratung an. Als politischer Verband vertritt dieser die Interessen der Menschen in der Region und setzt sich für eine demokratische und gerechte Gesellschaft ein. Beteiligungs- & Spendenmöglichkeit: https://www.awo-ol.de/Aktuelles-Presse/Spenden/
Die Arbeiterwohlfahrt ...
...gehört zu den sechs Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrtspflege. Bundesweit wirken in ihr über 300.000 Mitglieder, mehr als 72.000 ehrenamtlich Engagierte und 242.000 hauptamtliche Mitarbeiter*innen, um in unserer Gesellschaft bei der Bewältigung sozialer Probleme und Aufgaben mitzuwirken und den demokratischen, sozialen Rechtsstaat zu verwirklichen. Mehr zu Jobs und Menschen: https://www.awo-ol.de/Aktuelles-Presse/Podcast/