AWO Weser-Ems begrüßt Landesprogramm für Kinder und Jugendliche
Der AWO Bezirksverband Weser-Ems e. V. begrüßt die am Dienstag getroffene Entscheidung des niedersächsischen Landeskabinetts, Kinder und Jugendliche mit dem Programm „Startklar in die Zukunft" besonders in den Blick zu nehmen.
Massive Beeinträchtigungen durch Corona-Pandemie
Junge Menschen seien von den Auswirkungen der Corona-Pandemie vielfältig betroffen und hätten während der vergangenen 18 Monate die Hauptlast der gesellschaftlichen Corona-Folgen getragen, heißt es in einer Mitteilung des Bezirksverbands. Isolation, fehlende Möglichkeiten der sozialen Entwicklung, wirtschaftliche Probleme der Eltern und das lückenhafte Bildungsangebot hätten landesweit zu massiven Beeinträchtigungen der gesamten jüngeren Generation geführt.
„Es ist überfällig, Kindern und Jugendlichen jetzt die helfende Hand zu reichen, Gemeinschaft zu ermöglichen, neue Erfahrungsräume zu eröffnen und entstandene Nachteile auszugleichen", begrüßt Thore Wintermann, Vorstand Verband und Politik der AWO Weser-Ems die Initiative des Landeskabinetts. Dennoch müsse es auch über dieses Programm hinaus endlich langfristige Lösungen für das Problem der Armut unter Kindern und Jugendlichen geben. Wintermann ergänzt: „Corona hat die soziale Ungleichheit weiter verschärft. Hier wurden unsere Erwartungen an die Politik noch nicht erfüllt."
Zielsetzung des Landesprogramms
Im Programm „Startklar in die Zukunft" mit einer Laufzeit bis 2022 finden sich zahlreiche schulische und außerschulische Maßnahmen. Es umfasst ein Gesamtvolumen von 222 Millionen Euro. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche zu unterstützen und neue Möglichkeiten zu eröffnen. 122 Millionen Euro kommen vom Bund aus dem Aktionsprogramm "Aufholen nach Corona", das Land stockt um 100 Millionen Euro aus dem COVID19-Sondervermögen auf.
Das Maßnahmenpaket ist vielfältig aufgestellt: Unter anderem gehören dazu die Verbesserung der personellen Ausstattung an Schulen sowie ein schulisches Sonderbudget für Projekte und Programme. Darüber hinaus umfasst das Programm die Förderung von Kinder- und Jugendfesten, von Jugendplätzen, Sprach-, Sport-, und Bewegungscamps sowie die Unterstützung in konkreten Notlagen.
langfristige Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit gefordert
Nach Einschätzung des AWO Vorstands für Verband und Politik liefere die Landesregierung damit einen wichtigen Aufschlag. Gemäß Wintermanns Einschätzung werde sie aber gerade im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit nochmal nachlegen müssen. „Es gilt jetzt, diesen Anschub zu nutzen und dann müssen die Strukturen der Kinder- und Jugendarbeit langfristig gestärkt werden. Zögern dürfen wir jetzt nicht mehr. Die Unterstützung muss sofort beginnen und schnell bei den Kindern- und Jugendlichen ankommen", ist sich Wintermann sicher.
In Richtung der Bundesebene lautet sein Appell: "Mit einem Förderpaket ist es nicht getan, wir müssen die Probleme jetzt endlich langfristig lösen. Die Kindergrundsicherung muss kommen, es braucht dauerhafte Strukturen für Kinder und Jugendliche ohne bürokratische Hürden."